Der TB Emmendingen Badminton hat sich in den letzten Jahren immer mehr in Südbaden etabliert und ist in der Breite und Leistungsstärke enorm gewachsen. Die Nähe zu Freiburg, sowie die Vernetzung von Kevin Beyersdorffer haben dafür gesorgt, dass Emmendingen inzwischen nicht nur ein zentraler Trainingsort für höherklassige Spieler der Region geworden ist. Viele starke, hier verwurzelte oder studierende Spieler, die zuvor in ihren Heimatvereinen oder höherklassigen Mannschaften verbunden mit langen Anreisen gespielt hatten, haben sich dem dem TBE inzwischen angeschlossen.
Für viele war schnell klar, dass sich in Emmendingen einiges entwickelt hat und vieles möglich ist, der Verein sympathisch ist, man viel Spaß haben kann und natürlich durch die Familie Beyersdorffer, vor allem Thomas und Betty, bestens gemanagt wird. Zudem liegt die Karl-Faller-Halle relativ gut erreichbar, auch für die „Freiburger“. Mit dem Auto oder Zug und ein kurzes Stück mit dem Rad/zu Fuß sind es gut 15 Minuten, vom Hauptbahnhof Freiburg. Häufig gibt es auch Fahrgemeinschaften.
Für Kathrin Becker, Jürgen Löhle und Wanja May, die zuvor in der BW-Liga für Rastatt gespielt haben, ist es jetzt schon die vierte Saison in Emmendingen. Jürgen engagiert sich auch zunehmend im Jugendbereich. Katja Vogel und Patrick Molnar, der auch schon Einsätze in der 2. Liga in Maintal hatte, haben sich zur Saison 2016/17 angeschlossen. Andreas Krehl kam letztes Jahr dazu. Auch in den anderen Mannschaften gab es viele Neuzugänge. Wichtig war auch immer, dass man zueinander passt und ein Wechsel auf lange Frist angelegt ist. Bis auf wenige Ausnahmen hat die Chemie zwischen den alten Hasen des Vereins und den Zugängen immer gepasst, was sicher eine Voraussetzung für den Zusammenhalt der Mannschaften ist, und worauf im Verein geachtet wird.
Das hohe und gute Trainingsniveau hat sich schnell herumgesprochen, sodass inzwischen viele weitere Spieler aus höheren Ligen, wie einige Offenburger oder Konstanzer in Emmendingen trainieren, und man auch immer wieder zusammen Turniere spielt.
Einer, der im Sommer 2011 für sein Studium nach Freiburg kam und seitdem in Freiburg trainiert, ist Björn Hagemeister. Der 26-jährige gebürtige Riedlinger hat bereits früh mit dem Badminton begonnen und besuchte, teilweise zusammen mit seinem Bruder Frank, das Heinrich-Heine-Gymnasium, ein Sportinternat in Kaiserslautern. Dort konnte sein Talent gezielt gefördert werden.
2007/08 begann Björn beim BV Riedlingen seine Badmintonkarriere im Erwachsenenbereich in der Bezirksliga Donau. Jahr für Jahr marschierte er anschließend durch die Ligen. Bereits 2 Jahre später wechselte er zum VfB Friedrichshafen in die BW-Liga. Mit dem VfB ging es im nächsten Jahr direkt in die Regionalliga. 2015/16 gelang dann sogar der Aufstieg in die zweithöchste Liga Deutschlands. Dort konnte man sich im ersten Jahr halten. Letzte Saison konnte der Abstieg dann aber leider nicht mehr verhindert werden. Highlight in seiner Badminton Vita ist definitiv der Deutsche Juniorenmeistertitel im Herrendoppel U22, zusammen mit Richard Domke, 2013.
Da Björn nach seinem abgeschlossenen Studium „Embedded System Engineering“ inzwischen nicht nur in Freiburg arbeitet, sondern auch mit seiner Verlobten zusammenwohnt, war natürlich auch die Frage, wie es sportlich weitergeht. Durch die Aufstockung der 2. Liga und die vielen Einzelspieltage ist der Aufwand deutlich gestiegen. Zudem war klar, dass Spieler den VfB Friedrichshafen verlassen. Für Björn, den man als top-fitten Athleten beschreiben kann und der dieses Jahr einen Triathlon in der Kurzdistanz in einer sehr guten Zeit gefinisht hat, war relativ schnell klar, dass ihm der Aufwand auch in der Regionalliga, egal in welchem Verein, zu hoch ist. Leicht ist es ihm natürlich dennoch nicht gefallen, seine langjährigen guten Teamkollegen zu verlassen.
Seine Entscheidung sollte also zwischen Badmintonpause oder dem TB Emmendingen fallen, erzählte er seinem Kumpel Kevin schon Ende der letzten Saison.
Björn trainiert schon lange mit den Emmendinger Spielern Jürgen, Kathrin, Wanja und eben Kevin zusammen im Freiburger Sportpark. Seit zwei, drei Jahren kam dann auch das Montagstraining in Emmendingen dazu. Inzwischen findet das Training der ehemaligen Truppe des Sportparks komplett in Emmendingen statt. Das heißt, Björn wusste genau, auf welche „positiv verrückten“ Leute und netten Verein er sich einlassen würde. Im Endeffekt war die Möglichkeit des gemeinsamen, regelmäßigen Trainings mit den Mannschaftskollegen (was zuvor ja nicht möglich war), das erste Mal seit langem Heimspiele (geografisch betrachtet) zu haben, nur an einem Tag spielen zu „müssen“, die Möglichkeit aufzusteigen und langjährig hier zu spielen, sowie an der Entwicklung maßgeblich beteiligt zu sein und natürlich vor allem die coole und spaßige Truppe die Argumente, die ihn zu einem Wechsel nach Emmendingen bewegten. Natürlich ist es spielerisch schon kein kleiner Schritt zurück drei Ligen runter zu gehen, aber die Perspektiven sind mit Björn sehr gut und, es ist auch eine neue Erfahrung, als unumstrittener Topspieler der Liga mit dieser Situation umzugehen und dennoch vor allem den Spaß am Badminton und mit dem Team im Vordergrund zu sehen.
Mannschaftskapitän Kevin Beyersdorffer, der für Björn gerne die Nummer 1 freigemacht hat, war von Björns Wechsel nicht komplett überrascht: „Da wir als Kumpelz natürlich auch viel über Badminton sprechen, wusste ich ungefähr, wie Björn denkt und dass ihm der Aufwand zunehmend zu viel wurde. Er fühlt sich in der Trainingstruppe in Emmendingen bzw. dem Sportpark super wohl. Da wir schon lange zusammen trainieren, kennt er die erste Mannschaft bereits bestens, weiß, wie es im Verein läuft. Trotzdem war es natürlich überragend, als es dann tatsächlich feststand und wir es öffentlich machen konnten. Menschlich passt er einfach perfekt in die Mannschaft, und nachdem wir die letzten Jahre bereits zu den stärksten Mannschaften der Badenliga gehört haben, ist jetzt die Möglichkeit, den nächsten Schritt zu gehen, zu greifen. Daneben profitieren wir alle logischerweise von seinem Können und seinen Tipps.“
Weiter lobt Kevin die aktuelle Situation in Emmendingen, erinnert aber auch daran, dass Teams nur durch ein Miteinander funktionieren: “Insgesamt ist es schon wahnsinnig zu sehen, was sich in den letzten Jahren in Emmendingen alles entwickelt hat. Wir haben aktuell vier Mannschaften, hatten letztes Jahr sogar fünf, im Training alle Leistungsstärken, eine oft volle Halle, viele Anfragen von neuen Spielern und der Verein läuft top. Kleinigkeiten gibt es natürlich immer zu verbessern. Nicht unwichtig ist trotz der großen Anzahl an Spielern im Verein und im Training das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mannschaften und des Vereins zu bewahren. Wie häufig bei ehrenamtlichen Aktivitäten, konzentriert sich die Arbeit oft auf zu wenige Personen, da sollten sich andere mehr in die Pflicht nehmen und es hilft schon, wenn kleine Aufgaben übernommen werden oder jemand initiativ wird.
Der Saisonstart lief bestens, ich freue mich vor allem auch, dass die zweite Mannschaft bereits zwei schwere Spiele gewonnen hat. Allgemein haben wir immer richtig viel Spaß im Training, immer wieder auch außerhalb. Und mit unter anderem Johannes und Simon Discher, Vitus Lohmann oder den Kleins haben wir nicht nur starke weitere Trainingspartner, sondern auch super nette und coole Leute in Emmendingen am Start. Ich bin mir sicher, es war für Björn die richtige Entscheidung, denn eine Pause wäre 'einfach Quatsch gewesen' (lacht).“
Björn spielt beim TB Emmendingen an Position 1 der Herrenrangliste, damit das erste Herreneinzel und das erste Herrendoppel, im Normalfall mit Kevin Beyersdorffer.
zu Björns akuteller Saisonleistung
zu den Profilen der Spieler der 1. Mannschaft
(werden bald vervollständigt)